Das 99. und das hundertste Fanion sind Tatsache
An den Schweizer Meisterschaften auf dem Rotsee vom 28.-30. Juni 2024 waren 746 Boote aus 58 Clubs am Start. Die Bedingungen auf dem sogenannten Göttersee waren wie gewohnt sehr fair und das Wetter war ebenfalls angenehm. In seiner 92-jährigen Clubgeschichte erkämpfte sich der Ruderclub Thalwil das 99. und das hundertste Fanion. Für diesen Erfolg haben 77 Clubmitglieder Geschichte geschrieben.
Thalwiler Frauen-Power
Im leichten Elite-Doppelvierer der Frauen dominierten die Thalwilerinnen Cara Pakszies, Gianna Schwyzer, Giulia Pollini zusammen mit Selina Weibel vom RC Erlenbach die Boote von Belvoir und Lugano und holten sich die Goldmedaille. Bei warmen Temperaturen verteidigte Cara Pakszies auch den Titel im ungesteuerten Zweier Leichtgewicht in Renngemeinschaft mit Selina Weibel (Erlenbach). Über die 2000 Meter lange Strecke hielten sie die Konkurrenz in Schach. Aus medizinischen Gründen musste die formstarke Gianna Schwyzer am Sonntag auf die Teilnahme im leichten Skiff und Doppelzweier leider verzichten. An ihrer Stelle ruderte Headcoach Giulia Pollini zusammen mit Cara Pakszies im leichten Doppelzweier. Dieses Duett erkämpfte sich dank einem starken Endspurt die Silbermedaille hinter Luzern.
Die Männer sind in einem Reifeprozess
Aurel Frei, Vincent Gregor Süssli, Lorin Jacob und Nael Jacob starteten bei der Elite im leichten Doppelvierer, obwohl drei von ihnen noch zu den U19 Junioren gehören. Mit zwanzig Sekunden Rückstand konnten sie zwar nur Erlenbach schlagen, doch dank ihrem Ehrgeiz haben sie Lust auf weitere Regatten. Im leichten Doppelzweier wurden Michel Wälti und Lorin Jacob Fünfte.
Widerberg, Fröhndrich und Comiskey mit Potential
Der Muskelprotz William Widerberg startete am Freitagabend im U19 Achter in der Rgm. Erlenbach / Küsnacht / Richterswil / Thalwil und zeigte ein starkes Rennen. Leider verpasste diese Crew gegen die übermächtigen Basler den Sieg um weniger als drei Sekunden. Noch mehr ärgerte sich William Widerberg im Einer, weil er in seinem Vorlauf den 2. Platz, welcher für den A-Final nötig gewesen wäre, um 42 Hundertstel verpasste. Im B-Final wurde er schliesslich Dritter. Bekanntlich ist Widerberg amtierender Vize-Schweizermeister im Indoor Rowing.
Die beiden U17-Ruderer Jonas Fröhndrich und Ryan Comiskey fuhren im Doppelzweier im Vorlauf und im Halbfinal die schnellsten Zeiten aller 26 Boote und waren im A-Final topmotiviert. Leider verpassten sie den Meistertitel gegen Sempach um winzige anderthalb Sekunden. Zusammen mit Nils Bussmann und Jona Rüegg starteten sie auch im Doppelvierer. Hier verpassten sie den A-Final knapp, dafür rehabilitierte sich das Quartett im B-Final mit einem Sieg.
Beatrice Klose ist Schweizermeisterin U17
Die ehrgeizige und trainingsfreudige Beatrice Klose fand mit der Genferin Eliora Camp eine ideale Partnerin für den Doppelzweier. Nach klaren Siegen im Vorlauf und im Halbfinal gingen sie am Sonntagmorgen als Favoritinnen in den A-Final. Mit zwei Sekunden Vorsprung erkämpften sich Klose/Camp die viel bejubelte Goldmedaille. Für ihre Altersgenossinnen Hadley Prinsloo, Amélie Süssli, Alessia Belotti und Amélie Wandel stand die Teilnahme im Doppelvierer im Vordergrund. Sie mussten etwas Lehrgeld zahlen und haben die besondere Ambiance am Rotsee sichtbar genossen.
U15 Ruderer sammeln Erfahrung
Während Lina Versfeld das Glück hatte, in einer starken Renngemeinschaft mit Erlenbach im Doppelvierer starten zu dürfen und dort nach einem Vorlaufsieg im A-Final den erfreulichen 2. Platz erkämpfte, mussten sich Sebastian Schmatloch, Charles Utterman, Elliot Widerberg und Mathews Marcus im Doppelvierer mit dem 6. Platz begnügen. Ihre erste Regatta auf dem Göttersee bleibt aber in guter Erinnerung.
Reto Bussmann