Corona
Eine Saison, die unvergessen und hoffentlich einmalig bleibt. Niemand hätte sich solches Anfang des Jahres ausdenken können: Kein Training, keine Rennen, keine internationalen Wettkämpfe. Die Corona Pandemie stellte uns – Michael Erdlen, Sam Amstutz und mich, Livius Schönle vor neue Herausforderungen. Mit Beginn der Pandemie in der Schweiz war uns klar, dass die Leistung der Trainierenden so wenig wie möglich unter den Folgen des Virus leiden soll. Aus diesem Grund wurde vom Trainerteam des Ruderclubs ein Programm erarbeitet, das den Athletinnen und Athleten ermöglicht, auf hohem Niveau zu Hause zu trainieren. Dem Eliteteam wurden hierfür die Ergometer des Ruderclubs zur Verfügung gestellt und geliefert. Die schwierigste Sache des Hometrainings in dieser herausfordernden Zeit ist die Selbstmotivation. Auf die Motivation Einfluss zu nehmen, ist schwierig und nur begrenzt möglich. Mit Ausnahme der Regatta Greiffensee und der Schweizer Meisterschaft auf dem Rotsee wurden alle Regatten in der Schweiz abgesagt. Das ist frustrierend und dämpft die Motivation, da dreiviertel aller Zielwettkämpfe buchstäblich ins Wasser gefallen sind. Um dennoch alle Trainierenden bei Laune zu halten, wurde ein Projekt ins Leben gerufen, das den sportlichen Austausch von Athletinnen und Athleten fördert. Die Challenge, welche den humorvollen Namen «Quarantraining» trägt, erlaubt vor allem den jüngeren Schützlingen, sich gegenseitig über die digitalen Medien herauszufordern. In unserem Whatsapp Chat geht es darum, jeden Tag sich gegenseitig eine neue Challenge zu stellen und seine Kollegen zu übertreffen. Nach vier Wochen lock down können wir sagen: es funktioniert. Wir sind stolz auf unsere Athletinnen und Athleten!
Nicht nur der Schweizer Ruderverband musste auf die Ausbreitung der Pandemie reagieren. Auch die Verantwortlichen von British Rowing sagten diverse Rennen ab. Dazu gehört auch die Henley Royal Regatta, die im Juni stattfinden sollte. Der Ruderclub Thalwil hatte geplant, mit einem Männerachter an dieser traditionsreichen Regatta teilzunehmen. Eine einmalige Chance. Zumal die Teilnahme eines Schweizer Bootes an Henley nur alle vier Jahre möglich ist, nämlich genau dann, wenn die olympischen Sommerspiele anstehen. Da die Sommerolympiade zwischenzeitlich um ein Jahr verschoben wurde, hoffen wir sehr, dass es möglich sein wird, im nächsten Sommer nach London zu reisen.
In den kommenden Wochen werden diverse Athletinnen und Athleten des Ruderclubs ihre Erfahrungen und Erlebnisse mit dem Hometraining auf der Webseite des RCT publizieren. Wir sind schon jetzt gespannt auf viele kreative und sportliche Beiträge.
Livius Schönle/ Leiter Nachwuchssport