An den Schweizer Meisterschaften auf dem Rotsee vom 5.-7. Juli 2019 hat der Ruderclub Thalwil mit sehr guten Leistungen abgeschnitten: neben einem Meistertitel holte er weitere drei Medaillen bei der Elite! Sehr wertvoll ist der dritte Rang im Achter. Am Samstag musste die Regatta wegen eines heftigen Gewitters zwei Stunden unterbrochen werden. Noch nie erlebte man den sonst so ruhigen Rotsee derart aufgewühlt und wellig. Am Sonntag herrschten dann wieder sehr faire Wetterbedingungen.
Der RCT konzentrierte sich dieses Jahr auf die Grossboote, d.h. auf den Achter und auf die Vierer. Nichtsdestotrotz holten die leichten Damen mit der jungen und motivierten Aline Schwyzer und der routinierten Ladina Meier auf souveräne Art den Titel im leichten Doppelzweier. Meier und Schwyzer haben sich das Fanion verdientermassen erkämpft. Bereits den Vorlauf hat das Duo mit enormem Vorsprung für sich entschieden. Den Final, welches unter dem Patronat vom Ruderclub Thalwil stand, gewann es mit 9 Sekunden Vorsprung auf Morges und Blauweiss Basel. Die RCT-Präsidentin Dorothee Ulrich freute sich mit Stolz bei der Siegerehrung. Ladina Meier und Aline Schwyzer qualifizierten sich zudem für den A-Final im leichten Einer der Elite. Mit Frédérique Rol und Sofia Meakin, beides Kaderruderinnen aus Lausanne, hatte Meier zwei starke Ruderinnen vor sich, doch die Bronzemedaille erkämpfte sie sich mit starkem Willen. Schwyzer, die sich mit letzter Kraft für das Finale qualifizierte, musste sich mit dem 6. Rang begnügen.
Der Elite-Doppelvierer mit Schlagmann Linus Copes, Andreas Brander, Brennan Bates und Pascal Ryser sicherten sich mit dem 2. Rang im Vorlauf die Teilnahme im A-Final. Dass Lausanne Sports diesen gewinnen würden, war zu erwarten, doch dahinter lieferten sich der RCT, der Seeclub Zürich und Luzern ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Mit einer minimen Reserve von vier Zehntelsekunden sicherte sich der RCT die Silbermedaille. Bestimmt half auch das Geschrei der vielen Thalwiler Schlachtenbummler. Die Freude war enorm.
Traditionsgemäss wird das Rennen der Achter mit Steuermann, der Königsdisziplin, am Schluss der Regatta durchgeführt. Dass der Ruderclub Thalwil ein Wörtchen mitreden wird, war anzunehmen, denn der Spirit im Thalwiler Team ist überzeugend. Sam Amstutz, Matthew Wang, Pascal Ryser, Brennan Bates, Andreas Brander, Linus Copes, Luca Nadig und Martin Arbter liessen sich von der erfahrenen Aline Schwyzer am Steuer zu einer Höchstleistung motivieren. Mit Grasshoppers, Seeclub Zürich, Belvoir Zürich und Seeclub Luzern waren starke Gegner am Start. Da GC und der SC Zürich den Sieg unter sich ausmachen werden, war anzunehmen, doch die Thalwiler wollten einfach eine Medaille gewinnen, was ihnen auch gelang. Die Bronzemedaille hinter GC und dem Seeclub haben die Thalwiler sehr verdient.
In der Kategorie Vierer-ohne bei der Elite zeigten die Thalwiler mit Wang, Amstutz, Arbter und Nadig bis zur 1000-Meter-Marke ein starkes Rennen. Auf der zweiten Rennhälfte büssten sie Terrain ein und mussten sich schliesslich mit dem 5. Rang begnügen. Es gewann GC vor Belvoir und Seeclub Luzern.
Ganz knapp verpassten die Thalwilerinnen im Doppelvierer eine Medaille. Marie Battistolo, Zara Vance, Friederike Brombach und Aline Schwyzer klassierten sich eine Sekunde hinter Belvoir auf dem 4. Platz.
Im Bereich der Juniorinnen und Junioren waren die Leistungen durchzogen. Marie Battistolo wurde im B-Final des U19-Skiff gute Dritte. In einem Feld von sieben Booten erhofften sich die Thalwiler im Doppelvierer U19 vermutlich etwas mehr, als den 5. Rang. Simon Andermatt, Benjamin d’Uscio, Tobias Schuler, Elias d’Uscio konnten nur eine Berner Renngemeinschaft und den Seeclub Zürich hinter sich lassen. Tobias Schuler wurde übrigens für die Teilnahme im Achter am Coupe de la Jeunesse, welcher anfangs August in Corgeno stattfinden wird, selektioniert. Ronja Schwyzer, die jüngere Schwester von Aline, zeigte bei ihrer ersten SM-Teilnahme ein starkes Rennen. Sie qualifizierte sich mit viel Herzblut für den A-Final im Skiff U15 und wurde sehr gute Fünfte unter 16 Booten. Nicolas Mathews und Benjamin Baur im Doppelzweier U17 sowie die beiden U15 Doppelzweier Mustafa Barnwti/Maxim Ruffieux und Lorin Jacob/Reed Lucke mussten sich nach den Vorläufen vom Rotsee verabschieden. Die Felder waren in diesen Kategorien mit 21 bzw. 25 Booten auch enorm gross.
Am Abend wurden die vier Medaillen, insbesondere das Fanion, im Bootshaus unter grosser Beteiligung gebührend gefeiert.
Text & Fotos: Reto Bussmann