Der Ruderclub Thalwil wird in Harmonie geführt

Bericht zur 93. Generalversammlung

An der GV des Ruderclub Thalwil haben am 6. März 2025 etwa fünfzig Clubmitglieder teilgenommen.

Hoher Besuch durch den Präsidenten von Swiss Rowing

András Gurovits, der vor etwa drei Monaten neu gewählte Präsident des Vorstands von Swiss Rowing, folgte der Einladung des RCT und stand dem Co-Präsidenten des Ruderclubs Harald Minich Rede und Antwort. Gurovits schätzte die Einladung sehr und gratulierte den Thalwilern zu ihrem erfolgreichen Sportverein mit einer hervorragenden Infrastruktur.   

Jahresbericht der Präsidentin

Nach einer Gedenkminute für die verstorbenen Willi Hunziker (86), Veteran und 69 Jahre Clubmitglied, Urs Storrer (75) und Thomas Isler (80), zwei langjährige Passivmitglieder, blickte Dorothee Ulrich zurück ins Jahr 2024. Dank den monatlichen Vorstandssitzungen herrscht ein ausgezeichnetes Teamwork. Als Dank an die zahlreichen freiwilligen Helfer im erweiterten Vorstand organisierte der Club einen interessanten Vorstandsausflug ins Sportzentrum Kerenzerberg und in die Schokoladenmanufaktur Läderach. Nach vielen Mutationen resultiert ein Mitgliederbestand von 417 Personen, d.h. 39 Junioren, 162 Aktive, 71 Veteranen, 8 Ehrenmitglieder und 137 Passive. Dorothee Ulrich bedankt sich bei allen Sponsoren und Inserenten für die grosse finanzielle Unterstützung des Nachwuchses und des Clubs im Allgemeinen. Auch informiert sie die Anwesenden, dass die Clubzeitschrift aus Kostengründen nicht mehr in schriftlicher Form erscheinen wird. Sie verspricht, dass die Homepage aktualisiert werde und regelmässig Newsletter verschickt werden.

Grossartiges Programm für die Fitnesssportler

Astrid Hartmann und Regula Dietrich organisierten mit ihrem Team tolle Anlässe und interessante Rudertouren auf heimischen Gewässern. Dazu gehörten Cheminée-Abende, An- und Abrudern, Einsteigerkurs für Anfänger, Veteranenanlass, Sommerfest sowie Ruderfahrten auf der Aare, auf dem Obersee, auf dem Bodensee und auf dem Hochrhein. Die Wanderfahrt musste wegen den schlechten Wetterprognosen abgeblasen werden.     

Der RCT gewinnt das 99. und das 100. Fanion in der Clubgeschichte

Michael Erdlen als Chef Leistungssport war stolz über sein kleines, aber erfolgreiches Team. Cara Pakszies (mit der Erlenbacherin Selina Weibel) wurde Schweizermeisterin im Zweier-ohne Lgw. und zusammen mit Gianna Schwyzer und Giulia Pollini sorgten sie im leichten Doppelvierer für den hundertsten Meistertitel in der Geschichte des RCT. Zudem holten Pakszies/Pollini Silber im leichten Doppelzweier. Weiter überzeugten Reed Lucke und Nikolai Horozow (Elite), William Widerberg (U19), Beatrice Klose (U17), Jonas Fröhndrich und Ryan Comiskey (U17) und Lina Versfeld (U15) mit Spitzenresultaten an den SM. William Widerberg wurde zudem Vize-Schweizermeister an den Swiss Indoors. Muchi Erdlen erwähnte auch die Teilnahme von drei Thalwiler Clubmitgliedern an der Royal Henley Regatta. Cara Pakszies startete mit dem Deutschland-Achter, Nikolai Horozov und Reed Lucke durften mit dem Erlenbacher Achter rudern. Auch die 30. Auflage des Thalwiler Langstreckenrennens fand grossen Anklang. 34 Boote sind im März 2024 in zwei Serien gestartet. Erdlen bedankt sich herzlich bei den zahlreichen Helfern, ohne die eine Durchführung unmöglich wäre.

Urs Grob hat sein Team rund um die Infrastruktur im Griff

Für das Bootshaus, die Ruderboote, die Motorboote und den Clubbus steht ein zehnköpfiges, freiwilliges Team an Fachleuten bereit, diese Infrastruktur funktionstüchtig zu halten, auch wenn es dieses Jahr «unspektakulär» war. Urs bedankt sich bei den zuständigen Personen und auch beim Gönnerverein, welcher den Club kontinuierlich finanziell unterstützt.

Finanzchef Reto Bussmann berichtet über ein gutes Jahr

Dank der Erhöhung der Mitgliederbeiträge im Vorjahr, verfügt der RCT wieder über mehr liquide Mittel. Bei einem Aufwand von CHF 323'400 und einem Ertrag von CHF 344'200 schliesst die Jahresrechnung mit einem Gewinn von CHF 20'800 ab. Das Budget 2025 sieht einen Gewinn von CHF 14’200 vor. Die Mitgliederbeiträge bleiben unverändert: Aktive 750, Veteranen 500, Junioren 500 und Passive 100 Franken – plus SRV-Verbandsbeitrag. Reto Bussmann hat den Mitgliedern das Zahlenmaterial im Vorfeld zur Verfügung gestellt und detailliert kommentiert. Er bedankt sich bei Lara Vendrame, die bei den Buchungsarbeiten den Finanzchef stark unterstützt.

Konstanz im Vorstand

Der Vorstand wird einstimmig wiedergewählt in den Personen von Dorothee Ulrich und Harry Minich (Co-Präsidium), Michael Erdlen (Leistungssport), Astrid Hartmann und Regula Dietrich (Fitnesssport), Urs Grob (Infrastruktur) sowie Reto Bussmann und Lara Vendrame (Finanzen). Als Revisoren werden Frank Katzensteiner (bisher) und, anstelle von Daniela Jaun, Ursula La Roche gewählt. Nach wie vor sucht der Club Verantwortliche für die vakanten Bereiche Sponsoring und Kommunikation. Im Organigramm sind 34 verschiedene Namen erwähnt, teilweise in Mehrfachfunktionen, und dies deutet doch auf eine grosse Hilfsbereitschaft hin von Seiten der Clubmitglieder. Vielen herzlichen Dank an ALLE.

Heiner Müller wird geehrt

Die Kilometermeister werden mit Zinnbechern und etwas Süssem geehrt. Antonia Blum (Aktive Ü65, 2’404 km), Aga Urbanek (Aktive, 2’281 km), Beatrice Klose (Juniorinnen, 724 km); Ueli Geiger (Aktive Ü65, 1’337 km), Heiner Müller (Aktive, 4’646 km) und Jonas Fröhndrich (Junioren, 1’824 km) waren die Eifrigsten in ihren Kategorien. Und damit es alle Clubmitglieder erfahren: An der Delegiertenversammlung des SRV wurde Heiner Müller das Äquatorband verliehen für seine bisherige lebenslange Kilometerleistung. Sagenhafte 80'457 Kilometer ruderte Müller bisher – und er rudert jetzt mehr denn je.

Fleischkäse und Co.

Bevor die Generalversammlung als geschlossen erklärt wird, machte Dorothee Ulrich auf die nächsten Termine aufmerksam, insbesondere auf die Bootshausputzete, auf die Regatta Schmerikon vom 10./11. Mai 2025 und auf die Papiersammlung vom 2. August 2025, wo noch immer Helfer gesucht werden. Am Samstag, 4. Oktober 2025 organisiert der RCT einen Clubevent auf der ms WADIN.

Im Anschluss an die Generalversammlung genossen die Anwesenden wie üblich den heissen Fleischkäse mit Härdöpfelsalat und feine Crèmeschnitten.

Reto Bussmann

Faire Bedingungen beim Thalwiler Langstreckenrennen

(Reto Bussmann) Am Sonntag, 16. März 2025 wurde zum 31. Mal die vom Ruderclub Thalwil organisierte Langstreckenregatta von Zürich nach Thalwil durchgeführt. Die fast dreihundertfünfzig Teilnehmer pflügten bei eher trostlosem Wetter ihre 38 gemeldeten Achter mit Steuerleuten von den Zürcher Bootshäusern bis zum Bootshaus des Ruderclub Thalwil.  Genau in dem Zeitfenster der Regatta hörte es auf zu regnen und der Zürichsee war trotz der Bise ziemlich glatt.

Wie üblich hat das eingespielte Organisationskomitee einen brillanten Sportanlass auf die Beine gestellt. Die Ruderinnen und Ruderer erlebten zum Start der Regattasaison einen schönen Wettkampf und die Zuschauerinnen und Zuschauer spornten ihre Schützlinge trotz bissigem Wind auf den Terrassen an. Wie in den Vorjahren wurde die Regatta in zwei Serien aufgeteilt. Die erste Gruppe mit 7 Elite-Booten der Männer, fünf Junioren-Achtern und sechs Booten der Männer-Masters startete um 09.50 Uhr. Zehn Minuten später wurde die zweite Armada auf die gut 6,5 Kilometer lange Strecke geschickt. In der zweiten Serie ruderten weitere sechs Achter mit Männer Masters, zwei Frauen Elite-Boote, vier Juniorinnen-Achter und acht Masters-Boote der Frauen. Alle Achter waren bestückt mit einem GPS, damit die Zeit exakt gemessen werden konnte. Insbesondere der Start im Zürcher Seebecken lässt jedes Rudererherz höherschlagen. Von den Steuerleuten wird viel abverlangt, denn sie müssen sich sehr gut konzentrieren, damit ihre Boote nicht mit den anderen Achtern kollidieren. Zudem müssen sie ihren Ruderinnen und Ruderern Zwischenspurts und Schlagzahlen ansagen.

Den schnellsten Achter stellte der Basler Ruderclub. Dieser benötigte 20:32 Min., gefolgt vom Seeclub Zürich mit 20:53 Min. und drei Sekunden dahinter die Grasshoppers Zürich. Die erzielte Zeit vom Siegerboot des BRC war die viertschnellste je gefahrene Zeit in den letzten 31 Thalwiler Langstreckenrennen. Bei den Junioren war es dieses Jahr GC, welche die Nase vorne hatten und dem Vorjahressieger vom ROZ Ruderverband Oberer Zürichsee acht Sekunden abnahmen. Wie erwartet gewannen bei den Masters Männer die Ruderer einer deutschen Renngemeinschaft aus dem Gebiet der Lahn, welche «Für Pasi» in Gedenken an den früh verstorbenen Thalwiler Trainer Pascal Ludwig starteten.

Bei den Frauen waren es Juniorinnen U19, welche mit 24:16 Min. die schnellste Zeit fuhren. Die Siegerinnen vom ROZ Ruderverband Oberer Zürichsee sind starke Mädchen des RC Thalwil, SC Richterswil, RC Erlenbach SC Stäfa und SC Wädenswil. Bei den Elite Frauen gewann der Polytechniker Ruderclub und bei den Frauen Masters war der Rowing Club Bern am schnellsten im Ziel.

Bei der Siegerehrung, welche wegen einsetzendem Regen in der Bootshalle zelebriert wurde, wurden die Wanderpokale durch den Rennleiter Michael Erdlen dem Basler Ruderclub bei den Männern und den Juniorinnen vom ROZ bei den Frauen überreicht. Zudem gab es wertvolle Preise zu gewinnen, wie Übernachtungen in einem Hotel in Klosters, einen Brunch auf einem ZSG-Schiff, einen Segeltörn, Schokolade und vieles mehr.

Die Regatta wurde vom bekannten Radio 24-Moderator Ralph Steiner und dem Thalwiler Ruderer Sam Amstutz fachkundig kommentiert. Und schliesslich durften auch die bekömmlichen Kohlenhydrate in Form von Penne arrabiata nicht fehlen. Zubereitet wurde das Mittagessen vom Koch des benachbarten Hotels Alex, welcher trotz Umbau des Hotels die Küche in Betrieb nahm.

Alle Bilder des Anlasses liegen hier: Flickr.

Die Rangliste des Anlasses: Resultat Langstreckenrennen 2025.

31. Langstreckenrennen Thalwil am 16. März 2025

Am Sonntag, 16. März 2025, ist es wieder soweit: Das 31. Langstreckenrennen des Ruderclubs Thalwil steht vor der Tür!

Das Rennen, das in diesem Jahr zum 31. Mal stattfindet, verspricht wieder ein Highlight für alle Ruderbegeisterten und Sportler:innen zu werden. Auf der 6,5 Kilometer langen Strecke kämpfen bis zu 40 Crews um den begehrten Gesamtsieg. Die Veranstaltung bietet nicht nur den Teilnehmenden, sondern auch zahlreichen Gästen die Möglichkeit, spannende Wettkämpfe und einen einzigartigen Tag in einer tollen Atmosphäre zu geniessen.

Der Startschuss fällt um 09:50 Uhr mit der ersten Serie. Im Anschluss startet die zweite Serie um 10:00 Uhr. Der Massenstart der Boote sorgt jedes Jahr für ein spektakuläres Bild und ist ein absolutes Highlight des Events. Neben dem Wettkampf dürfen sich die besten Teams auf tolle Preise freuen, wie zum Beispiel Hotelübernachtungen, Eintritte zu Veranstaltungen oder Gutscheine für Essen und Bootsmaterial.

Das OK-Team ist bereits mitten in der Planung und freut sich auf einen weiteren erfolgreichen Anlass. Wir bedanken uns bei allen Helfer:innen, Unterstützer:innen und Sponsoren, die auch dieses Jahr wieder ihren Beitrag leisten. Informationen zum Anlass: https://rcthalwil.ch/langstreckenrennen/

Der Ruderclub Thalwil feiert zwei Meistertitel

Das 99. und das hundertste Fanion sind Tatsache

An den Schweizer Meisterschaften auf dem Rotsee vom 28.-30. Juni 2024 waren 746 Boote aus 58 Clubs am Start. Die Bedingungen auf dem sogenannten Göttersee waren wie gewohnt sehr fair und das Wetter war ebenfalls angenehm. In seiner 92-jährigen Clubgeschichte erkämpfte sich der Ruderclub Thalwil das 99. und das hundertste Fanion. Für diesen Erfolg haben 77 Clubmitglieder Geschichte geschrieben.

Thalwiler Frauen-Power

Im leichten Elite-Doppelvierer der Frauen dominierten die Thalwilerinnen Cara Pakszies, Gianna Schwyzer, Giulia Pollini zusammen mit Selina Weibel vom RC Erlenbach die Boote von Belvoir und Lugano und holten sich die Goldmedaille. Bei warmen Temperaturen verteidigte Cara Pakszies auch den Titel im ungesteuerten Zweier Leichtgewicht in Renngemeinschaft mit Selina Weibel (Erlenbach). Über die 2000 Meter lange Strecke hielten sie die Konkurrenz in Schach. Aus medizinischen Gründen musste die formstarke Gianna Schwyzer am Sonntag auf die Teilnahme im leichten Skiff und Doppelzweier leider verzichten. An ihrer Stelle ruderte Headcoach Giulia Pollini zusammen mit Cara Pakszies im leichten Doppelzweier. Dieses Duett erkämpfte sich dank einem starken Endspurt die Silbermedaille hinter Luzern.

Die Männer sind in einem Reifeprozess

Aurel Frei, Vincent Gregor Süssli, Lorin Jacob und Nael Jacob starteten bei der Elite im leichten Doppelvierer, obwohl drei von ihnen noch zu den U19 Junioren gehören. Mit zwanzig Sekunden Rückstand konnten sie zwar nur Erlenbach schlagen, doch dank ihrem Ehrgeiz haben sie Lust auf weitere Regatten. Im leichten Doppelzweier wurden Michel Wälti und Lorin Jacob Fünfte.

Widerberg, Fröhndrich und Comiskey mit Potential

Der Muskelprotz William Widerberg startete am Freitagabend im U19 Achter in der Rgm. Erlenbach / Küsnacht / Richterswil / Thalwil und zeigte ein starkes Rennen. Leider verpasste diese Crew gegen die übermächtigen Basler den Sieg um weniger als drei Sekunden. Noch mehr ärgerte sich William Widerberg im Einer, weil er in seinem Vorlauf den 2. Platz, welcher für den A-Final nötig gewesen wäre, um 42 Hundertstel verpasste. Im B-Final wurde er schliesslich Dritter. Bekanntlich ist Widerberg amtierender Vize-Schweizermeister im Indoor Rowing.

Die beiden U17-Ruderer Jonas Fröhndrich und Ryan Comiskey fuhren im Doppelzweier im Vorlauf und im Halbfinal die schnellsten Zeiten aller 26 Boote und waren im A-Final topmotiviert. Leider verpassten sie den Meistertitel gegen Sempach um winzige anderthalb Sekunden. Zusammen mit Nils Bussmann und Jona Rüegg starteten sie auch im Doppelvierer. Hier verpassten sie den A-Final knapp, dafür rehabilitierte sich das Quartett im B-Final mit einem Sieg.

Beatrice Klose ist Schweizermeisterin U17

Die ehrgeizige und trainingsfreudige Beatrice Klose fand mit der Genferin Eliora Camp eine ideale Partnerin für den Doppelzweier. Nach klaren Siegen im Vorlauf und im Halbfinal gingen sie am Sonntagmorgen als Favoritinnen in den A-Final. Mit zwei Sekunden Vorsprung erkämpften sich Klose/Camp die viel bejubelte Goldmedaille. Für ihre Altersgenossinnen Hadley Prinsloo, Amélie Süssli, Alessia Belotti und Amélie Wandel stand die Teilnahme im Doppelvierer im Vordergrund. Sie mussten etwas Lehrgeld zahlen und haben die besondere Ambiance am Rotsee sichtbar genossen.

U15 Ruderer sammeln Erfahrung

Während Lina Versfeld das Glück hatte, in einer starken Renngemeinschaft mit Erlenbach im Doppelvierer starten zu dürfen und dort nach einem Vorlaufsieg im A-Final den erfreulichen 2. Platz erkämpfte, mussten sich Sebastian Schmatloch, Charles Utterman, Elliot Widerberg und Mathews Marcus im Doppelvierer mit dem 6. Platz begnügen. Ihre erste Regatta auf dem Göttersee bleibt aber in guter Erinnerung.

Reto Bussmann

Linthkanalfahrt 2024

Die Linthkanalfahrt ist so etwas wie ein Schaltjahr, sie findet alle paar Jahr statt. Nur: beim Schaltjahr weiss man, dass es alle vier Jahre eines gibt.

Die Linthkanalfahrt dagegen findet eigentlich jedes Jahr statt. Oder eben nicht. Weil es vielleicht gerade zu wenig Wasser hat oder halt auch einmal zu viel. Oder weil es soeben ein Gewitter gegeben hat, welches zu viel Schwemmholz den Kanal hinuntertreiben lässt. Oder weil da zufällig ein Auto drin liegt, weil jemand es im Morgengrauen dort platziert hat. In welchem Promille-Zustand der Fahrer das geschafft hat, weiss man nicht. Spielt auch keine Rolle: Auto im Kanal ist Auto im Kanal und die Wasserschutzpolizei kennt da kein Pardon: Entweder Boote im Kanal oder Autos, beides geht nicht. Ähnliches gilt für die Organisatoren: Entweder Boote im Kanal oder Schwemmholz, beides geht nicht. Oder eben richtiger Wasserstand und Boote im Kanal oder falscher Wasserstand und keine Boote, basta.

Die Organisatoren vom Ruderclub Rapperswil-Jona sind dabei unschuldig. Sie tun ihr Bestes und wägen ab: Vergnügen gegen Sicherheit. Meistens gewinnt die Sicherheit, macht ja auch Sinn. Gepfuscht wird regelmässig vom Wetter, es macht Kapriolen wie eh und je und das führt dazu, dass Absagen zuweilen extrem kurzfristig eintreffen.

Des langen Schreibens kurzer Sinn: Die Linthkanalfahrt 2024 wurde am Vortag kurz vor 18 Uhr abgesagt und in eine Oberseerundfahrt umgewandelt. Kurze Hektik bei den Suborganisatoren, weil natürlich der Hintransport geändert werden muss, Zielort ist anders, Abfahrtszeit ebenfalls und Transportmittel auch. Und weil die Information noch gleichentags bei jedem Teilnehmer ankommen soll. Aber geschafft, dank moderner Kommunikationsmittel.

Also am Sonntag Start zur Oberseerundfahrt. Die Organisatoren vom RCRJ haben sich allerdings einen genialen Gag einfallen lassen: Nicht einfach auf dem See herumkurven, sondern: Ein Bild erstellen. Genauer gesagt: festlegen, was man zeichnen will und dann die Zeichnung grossräumig und virtuell auf dem See rudern (das Ruderboot ist quasi der Stift) und das Bild mittels GPS beweisbar nachvollziehen.

Nicht ganz einfach. Versuchen Sie mal, auf dem See ein Segelboot mit einer Rumpflänge von etwa einem Kilometer rudernd nachzuzeichnen und das mittels GPS zu belegen. Sie werden garantiert ins Schwitzen kommen - auch bei kühlem Wetter!

Gewonnen hat ein reichlich gut gezeichnetes Huhn mit sichtbarem Kamm. Das Team Thalwil-Wädenswil wollte einen Schifferknoten zeichnen. Na ja, mit viel Fantasie..... Vielleicht versucht jemand einmal, ihn nachzuknüpfen und auf Tauglichkeit zu prüfen?

Den Fischchnusperli war das alles reichlich egal, sie wurden so oder so gegessen. Und: Sie waren wie immer hervorragend und mussten sich keinesfalls hinter Kollegen verstecken, die in anderen Restaurants – auch berühmten auf Inseln – serviert werden.

Fazit: Trotz allem ein gelungener Ruderanlass. Und die Fahrt wird nächstes Jahr wieder stattfinden, ob auf dem Kanal oder dem Obersee. Es soll Leute geben, die x-mal versucht haben, an der Linthkanalfahrt teilzunehmen und immer wieder bei der Obersee-Rundfahrt gelandet sind. Vielleicht klappt’s nächstes Jahr. Nüd lugglaa gwünnt!

Luzius Steinegger

RCT-Aarefahrt von Biel nach Solothurn am Samstag, 11. Mai 2024

«Wenn Engel reisen, dann ....» Ja, was dann? - Dann ist es am Morgen um halb neun bei der Besammlung vor dem Bootshaus des Seeclubs Biel bereits angenehme fünfzehn Grad, die Vögel zwitschern, die Sonne scheint und der See ist fast spiegelglatt. Die Frühaufsteher des Seeclubs gleiten in den Hafen rein und erzählen, wie schön ihre Ausfahrt war. Und: der Bootshänger des RCT mit Babu, Aurora und Castor steht schon zum Abladen bereit. Nicht alle sind natürlich Engel, die an der Bootsfahrt teilgenommen haben, zwei jedoch ganz bestimmt: Luzius und Hermann. Luzius hat alles rekognosziert und in einem Tour-Manual präzise festgehalten. Wie wir nach Biel kommen, wann die Fahrt losgeht, wann wir die Schleuse bei Nidau passieren und wann wir schliesslich zur Mittagspause in Grenchen eintreffen. Dazu hat er auf Fotos mit roten Pfeilen markiert, wie Brücken und andere Hindernisse zu passieren sind. Eingezeichnet waren auch Möglichkeiten zu Nothalten bei starkem Harndruck. Ein Engel war einmal mehr auch Hermann, der das Gefährt mit dem Anhänger und einem Teil der Ruderer und Ruderinnen sicher von Thalwil nach Biel lenkte. Die anderen Teilnehmer sind zwar vielleicht nicht alle Engel, aber sie verhielten sich an diesem Tag zumindest wie solche. Kein Streit, keine bösen Worte, alle taten in jeder Situation ihre Bestes. Mit anderen Worten: es herrschte eine wunderbare und herzliche Atmosphäre.


Nach den Zanderknusperli aus Kasachstan (lecker gebraten von einheimischer Hand) ging es dann weiter vom Grenchener Fischerhuus nach Solothurn. Ständig etwas misstrauisch beäugt von der solothurnischen Gewässerpolizei, die trotz mann-/fraustarkem Aufgebot und eifrigem Spähen keine Raser, betrunkene Bötler und andere Sünder festzusetzen vermochte. Nur Stefan, der Steuermann in der Aurora wurde ermahnt, den 25-Meter-Mindestabstand zum Ufer immer genau einzuhalten. Wir hatten keine Messband bei uns, aber ein solches hätte mit Sicherheit genügend angezeigt. So kamen wir schliesslich zum Punkt, wo im Solothurner Achterrennen jeweils gewendet werden muss. Wir nahmen diese Strecke dann allerdings etwas ruhiger in Angriff als die Achter es jeweils tun und genossen stattdessen das nach wie vor untadelig schöne Wetter – nicht zu heiss und nicht zu kühl. Die Besatzung der Aurora verspürte am Schluss dann noch Lust, ein paar Kilometer anzuhängen: eine Spritzfahrt am «Krummen Turm» und dem «Alten Spital» vorbei in die Solothurn Innenstadt bis zum «Palais Besenval» und dem «Landhaus», wo sie für die Teilnehmer des Solothurner Literaturfestivals ein willkommenes Fotosujet abgaben. Dann ging es schliesslich mit etwas kräftigerem Beinstoss in der Gegenströmung zurück zum Bootshaus des SRC, wo die Boote mit vereinten Kräften im Nu aufgeladen und festgezurrt wurden. Für einige folgte dann noch ein Nachspiel am Solothurner quai d’amusements mit hervorragendem Wein und Ersatz für die verausgabten Kalorien während den 33 Kilometern. Das Fazit: eine wunderbare Wanderfahrt, in wunderbarer Gesellschaft an einem wunderbaren Tag. Danke an alle, die dazu beigetragen haben.


Edi Strub

Mit idealem Wetter glückte die Ruderregatta in Schmerikon

Bereits zum zwölften Mal organisierte der ROZ (Ruderverband Oberer Zürichsee) am Wochenende vom 4./5. Mai 2024 eine nationale Ruderregatta in Schmerikon. Entgegen den konfusen Wetterprognosen durften sich die Ruderinnen und Ruderer von den 36 angemeldeten Vereinen über perfekte Wettkampfbedingungen erfreuen. Abgesehen von ein paar Tropfen Regen am frühen Sonntagmorgen erfreuten sich die Organisatoren, Teilnehmer und Zuschauer über viel Sonne bei angenehmen Temperaturen, nur wenig Wind und vor allem flachem Wasser. Das Meldeergebnis mit 755 Booten ist akzeptabel, aber nicht berauschend. Jedenfalls sah man am Obersee nur sehr zufriedene Gesichter.

Die Regattastrecke liegt zwischen dem Jachthafen von Meinrad Helbling und der Bucht beim Bahnhof in Schmerikon. Die Strecke misst 2000 Meter und entspricht der olympischen Distanz, doch die Juniorinnen und Junioren der Kategorie U15 rudern nur tausend Meter und die 15/16-Jährigen 1500 Meter.


Für die Organisation einer Regatta braucht es Idealisten

Rudern ist eine Sportart, die im Freien stattfindet und ist deshalb sehr wetterabhängig. Und wenn ein solcher Anlass an einem Ort stattfinden soll, wo Rudersport nicht verwurzelt ist und der nächste Ruderverein zehn Kilometer entfernt liegt, dann wird es nicht einfacher. Weil sich aber Schmerikon und der Obersee gemäss Einschätzung einiger altgedienten ROZ-Mitgliedern geradezu offeriert, wenigstens an einem Wochenende im Jahr den Rudersport anzubieten, mussten in den letzten Jahren einige Hürden gemeistert werden. Dazu braucht es Idealisten, welche auf freiwilliger Basis und für Gotteslohn hinter einem solchen Projekt stehen. Und es braucht die richtigen Partner, welche für Unterstützung sorgen. Im Fall von Schmerikon sind dies die Ortsgemeinde, die politische Gemeinde, der Verkehrsverein, die Schiffswerft Helbling, der Zürcher Kantonalverband für Sport

(ZKS), zahlreiche Zulieferer von Waren und schliesslich Swiss Rowing mit den Schiedsrichtern und Swiss Row Video als enge Partner. Zu den Idealisten gehören auch alle Helfer, welche die - dem ROZ angeschlossenen - Clubs stellen müssen. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön allen Helfern.


Die Jugendlichen fühlen sich wohl in Schmerikon

Die Regatta in Schmerikon ist wie gewohnt äusserst beliebt beim Nachwuchs. Etwa 80% aller Boote wurden von Juniorinnen und Junioren gerudert. Skullboote wie Skiff, Doppelzweier und Doppelvierer sind bei den jungen viel beliebter als Riemenboote wie Zweier-ohne, Vierer-ohne und Achter mit Steuermann. Von den total 158 Rennen wurden nur deren 22 in Riemenbooten gerudert. Für zahlreiche Mädchen und Buben gehört diese Regatta zur Feuertaufe und weil die Regatta vom Start bis ins Ziel vom Ufer gut beobachtet werden kann, zieht es auch viele Angehörige und Laien an den Obersee.


Ein paar verdiente Thalwiler Erfolgsmeldungen

Michel Wälti startete in den frühen Morgenstunden bei der Elite im Skiff und wurde einmal Dritter und einmal Vierter. Cara Pakszies/Gianna Schwyzer scheinen in Topform zu sein. Im Frauen-Doppelzweier besiegte das Duo an beiden Renntagen alle Konkurrentinnen. Zudem gewann Gianna Schwyzer im leichten Skiff zweimal mit grossem Vorsprung. Cara und Gianna starteten zudem mit Head-Coach Giulia Pollini und der Erlenbacher Selina Weibel im Doppelvierer. Auch dieses Rennen wurde gewonnen. Lorin Jacob gehört erst seit diesem Jahr zu den U23-Ruderern und startet im Leichtgewichts-Einer. Er klassierte sich im Mittelfeld. Zusammen mit seinem Bruder Nael Jacob, Vincent Süssli und Aurel Frei – alles U19-Junioren – versuchten sie es im Lgw.-Doppelvierer und müssen etwas Lehrgeld zahlen. 

Im Juniorenbereich waren an beiden Renntagen je neun Boote im Einsatz. Starke Leistungen zeigten Jonas Fröhndrich/Ryan Comiskey mit zwei Siegen im U17- Doppelzweier. Siegreich war Fröhndrich auch im Skiff. Nils Bussmann und Jona Rüegg holten Plätze im Mittelfeld. Bei den Juniorinnen brillierte Beatrice Klose mit zwei souveränen Siegen im U17-Einer. Auch Hadley Prinsloo und Amélie Süssli im U17-Doppelzweier haben mit einem 3. Rang und einem Sieg überzeugt. Die jüngsten Junioren haben in Schmerikon Regattaluft geschnuppert.


Reto Bussmann