Der Ruderclub Thalwil hat über Pfingsten auf dem Zugersee an der nationalen Ruderregatta teilgenommen. Entgegen den Prognosen war das Wetter überraschend schön. Die Resultate der Junioren waren zwar nicht berauschend, doch im Vordergrund stand einfach eine Regatta fahren zu können. Nach der Regatta in Schmerikon war es erst die zweite Ruderregatta nach vielen Monaten Rennabstinenz wegen der Corona-Pandemie.
Die Regatta musste in einem reduzierten Rahmen durchgeführt werden. Jugendliche unter 21 Jahren waren in allen Bootsklassen zugelassen, doch die Elite, U23, Leichtgewichte und Masters durften nur im Einer starten. Zuschauer hatten auf dem Regattagelände keinen Zugang.
Die Thalwiler U15-Ruderer Ryan Comiskey, Vincent Süssli, David Siegrist, Jona Rüegg und Andrin Biberstein starteten im Doppelvierer, Doppelzweier und im Skiff. Sie konnten in ihren Rennen viel Erfahrung sammeln, nachdem sie während Monaten für die Teilnahme an einer Regatta trainiert hatten. Leider mussten sie mit hinteren Plätzen Vorlieb nehmen, doch die Freude am Renngeschehen übertrumpfte. Einfach war es bei starkem Seitenwind und etwas Wellengang für diese jungen Ruderer bestimmt nicht, Bestleistungen in die Bahn zu legen.
Die U17-Ruderer Andri Sauer, Reed Lucke, Lorin Jacob und Auguste Lucaes und die U19-Ruderer Nicolas Mathews, Benjamin Baur, Alexander Schön und Pascal Breinlinger starteten in den Skullbooten Doppelzweier und Doppelvierer sowie in den Riemenbooten Zweier-ohne und Vierer-ohne. Im Gegensatz zu ihren jüngsten Clubkollegen konnten sie ein paar Gegner schlagen.
Ronja Schwyzer, die U15-Schweizermeisterin im Skiff, gehört ab dieser Saison zu den U17 und überzeugte auf dem Zugersee auch in dieser Alterskategorie. An beiden Renntagen wurde sie im Einer hervorragende Zweite. Am Samstag war eine Baslerin vier Sekunden und am Sonntag eine Küsnachterin zwei Sekunden schneller im Ziel.
Im Bereich der U21 Ruderinnen waren vom RCT Gianna Schwyzer und Anna Ertle im Doppelzweier und im Zweier-ohne im Einsatz. Obwohl sie nicht um die Medaillen kämpften, liegt in diesem Duo viel Potential.
Aline Schwyzer überzeugt im Leichtgewichtseiner
Die älteste der drei Schwyzer-Schwestern gilt als grosses Vorbild wie man sich vorbereitet, wie man kämpft und wie man schliesslich siegt. Im schweren Elite-Skiff musste sich Aline Schwyzer an beiden Renntagen nur von Célia Dupré von Vésénaz geschlagen geben, doch im leichten Skiff war gegen sie kein Kraut gewachsen, sogar die Kaderfrau Olivia Nacht wurde geschlagen, und Aline durfte am Siegersteg ihre Medaillen abholen.
Weil die mehrfache Schweizer Meisterin Aline Schwyzer von sich reden macht, wurde sie vom Ruderverband für die Team-Formation am nächsten Wochenende eingeladen. Dort werden die Mannschaften für die U23-Europameisterschaften in Polen gebildet. Der RCT und ihr persönlicher Coach, Fabian Freimann, drücken ihr die Daumen.
Text & Fotos: Reto Bussmann