Aline Schwyzer und Ladina Meier holen die Kohlen aus dem Feuer
Mit zwei sehr verdienten Fanions an den Schweizer Meisterschaften auf dem Rotsee kehrt der Ruderclub Thalwil an den Zürichsee zurück. Wegen dem Covid-19-Virus mussten die diesjährigen Meisterschaften von anfangs Juli auf den 18. bis 20. September 2020 verschoben werden und zudem wurde das Rennprogramm aus gleichem Grund über drei Tage verteilt um die Anzahl der Teilnehmer zu minimieren. Der Rotsee bot wie gewohnt perfekte Rennbedingungen.
Überraschende Ronja Schwyzer
Mit einem erfreulichen Paukenschlag wurde die diesjährige SM für den Ruderclub Thalwil lanciert. Die 14-jährige Ronja Schwyzer, welche von ihrer älteren Schwester Aline trainiert wird, startete im U15-Einer. Im Vorlauf reüssierte sie die schnellste Zeit und im Final verblüffte Ronja nochmals vom Start weg mit einem souveränen Lauf. Den nicht erwarteten Schweizermeistertitel gab sie nicht aus den Händen und war überglücklich – wie auch ihre Schwester Aline Schwyzer und der Cheftrainer Fabian Freimann. Die Thalwiler Altersgenossen von Ronja Schwyzer mussten am Rotsee Lehrgeld bezahlen und attestieren, dass die Konkurrenz zu stark und körperlich überlegen war.
Die U17 Junioren überraschten im Vorlauf des Vierer-ohne mit einem 2. Rang. Im Final am Sonntagmorgen klassierten sich die Thalwiler Nicolas Mathews, Benjamin Baur, Alexander Schön und Pascal Breininger schliesslich auf dem 5. Schlussrang. Etwas stolz ist der RCT, dass er im Bereich der U17 Junioren einen Achter an die SM melden konnte. Zwar resultierte im Rennen mit dem 5. Rang keine Topklassierung, doch für Mathews / Baur / Schön / Breinlinger / Lucke / Sauer / Jacob / Hoffmann / Schwyzer (Stf.) war es ein Highlight, am Rotsee im Achter starten zu dürfen.
Die Masters starteten ebenfalls am Freitag
Andreas Brander und Stefan Freiburghaus starteten bei den Masters A im Skiff und im Doppelzweier. Nachdem sie sich im Einer in den zweiten Ranglistenhälfte wiederfanden, wollten sie wenigstens im Doppelzweier eine gute Leistung zeigen. Mit dem zweiten Rang hinter dem Seeclub Zürich waren Brander/Freiburghaus sehr zufrieden.
Frauenpower im Ruderclub Thalwil
Schon wieder sind es die Frauen, die für den RCT die Kohlen aus dem Feuer holen. Nach einem gewonnenen Meistertitel im Vorjahr waren es nun wieder Ladina Meier und Aline Schwyzer, die brillierten. Im leichten Doppelvierer in der Besetzung Ladina Meier, Zara Vance, Katharina Zimmermann und Aline Schwyzer holten die Thalwilerinnen am Samstag in souveräner Manier vor Blauweiss Basel und Lugano den Meistertitel. Am Sonntag starteten Ladina Meier und Aline Schwyzer im leichten Doppelzweier und behielten auch hier die Oberhand. Mit vier Sekunden Vorsprung vor Morges und Lugano sicherten sie sich den 90. Meistertitel in der Geschichte des RCT. Längst hat es im Bootshaus des Ruderclub Thalwil keinen Platz mehr, alle Fanions gebührend zu präsentieren. Der RCT ist jedoch darauf bedacht, für die ältesten und jüngsten Fähnchen immer ein Plätzchen zu finden.
Im schweren Vierer ohne Steuerfrau mussten sich Cara Pakszies, Katharina Zimmermann, Zara Vance und Charlotte Vonder Mühll klar geschlagen geben. Ebenso mussten sich Pakszies/Vonder Mühll im schweren Zweier-ohne mit dem 5. Platz zufrieden geben. Eine wahre Augenweide sind jeweils die Achterrennen. Die Thalwilerinnen starteten auch in dieser Kategorie mit Ladina Meier, Cara Pakszies, Charlotte Vonder Mühll, Katharina Ebert, Friederike Brombach, Zara Vance, Katharina Zimmermann, Aline Schwyzer und Steuerfrau Ronja Schwyzer und wurden – vielleicht unter den Erwartungen – Vierte hinter einer Zürichsee-Renngemeinschaft, Vésénaz und Ruderclub Zürich.
Starke Thalwiler Elite-Männer
Eine Bronzemedaille gewannen die Thalwiler im leichten Doppelvierer. Simon Andermatt, Luca Nadig, Michel Wälti und Benjamin d’Uscio waren über ihren Erfolg sehr zufrieden. Simon Andermatt und Michel Wälti schafften es dann auch im leichten Doppelzweier in den A-Final, in welchem der 5. Platz resultierte. Im ungesteuerten Vierer-ohne verpassten Eric von Bodungen, Emanuel Poncioni, Livius Schönle und Sam Amstutz eine Medaille nur knapp. Dafür sicherten sich Pascal Ryser, Matthew Wang, Janis Stoffel und Luca Nadig im schweren Doppelvierer mit dem 3. Platz eine Bronzemedaille. In der Königsklasse, dem Elite-Achter der Männer, verpassten die Thalwiler Ryser / Wang / Schönle / Ponioni / von Bodungen / Amstutz / Nadig / Stoffel / Hathaway (Stf.) den Sprung aufs Podest, trotz starkem Endspurt, äusserst knapp.
Die legendäre Meisterfeier im Bootshaus fällt dieses Jahr ins Wasser und wird nur im kleinen Rahmen stattfinden
Text & Fotos: Reto Bussmann