RCT-Aarefahrt von Biel nach Solothurn am Samstag, 11. Mai 2024

«Wenn Engel reisen, dann ....» Ja, was dann? - Dann ist es am Morgen um halb neun bei der Besammlung vor dem Bootshaus des Seeclubs Biel bereits angenehme fünfzehn Grad, die Vögel zwitschern, die Sonne scheint und der See ist fast spiegelglatt. Die Frühaufsteher des Seeclubs gleiten in den Hafen rein und erzählen, wie schön ihre Ausfahrt war. Und: der Bootshänger des RCT mit Babu, Aurora und Castor steht schon zum Abladen bereit. Nicht alle sind natürlich Engel, die an der Bootsfahrt teilgenommen haben, zwei jedoch ganz bestimmt: Luzius und Hermann. Luzius hat alles rekognosziert und in einem Tour-Manual präzise festgehalten. Wie wir nach Biel kommen, wann die Fahrt losgeht, wann wir die Schleuse bei Nidau passieren und wann wir schliesslich zur Mittagspause in Grenchen eintreffen. Dazu hat er auf Fotos mit roten Pfeilen markiert, wie Brücken und andere Hindernisse zu passieren sind. Eingezeichnet waren auch Möglichkeiten zu Nothalten bei starkem Harndruck. Ein Engel war einmal mehr auch Hermann, der das Gefährt mit dem Anhänger und einem Teil der Ruderer und Ruderinnen sicher von Thalwil nach Biel lenkte. Die anderen Teilnehmer sind zwar vielleicht nicht alle Engel, aber sie verhielten sich an diesem Tag zumindest wie solche. Kein Streit, keine bösen Worte, alle taten in jeder Situation ihre Bestes. Mit anderen Worten: es herrschte eine wunderbare und herzliche Atmosphäre.


Nach den Zanderknusperli aus Kasachstan (lecker gebraten von einheimischer Hand) ging es dann weiter vom Grenchener Fischerhuus nach Solothurn. Ständig etwas misstrauisch beäugt von der solothurnischen Gewässerpolizei, die trotz mann-/fraustarkem Aufgebot und eifrigem Spähen keine Raser, betrunkene Bötler und andere Sünder festzusetzen vermochte. Nur Stefan, der Steuermann in der Aurora wurde ermahnt, den 25-Meter-Mindestabstand zum Ufer immer genau einzuhalten. Wir hatten keine Messband bei uns, aber ein solches hätte mit Sicherheit genügend angezeigt. So kamen wir schliesslich zum Punkt, wo im Solothurner Achterrennen jeweils gewendet werden muss. Wir nahmen diese Strecke dann allerdings etwas ruhiger in Angriff als die Achter es jeweils tun und genossen stattdessen das nach wie vor untadelig schöne Wetter – nicht zu heiss und nicht zu kühl. Die Besatzung der Aurora verspürte am Schluss dann noch Lust, ein paar Kilometer anzuhängen: eine Spritzfahrt am «Krummen Turm» und dem «Alten Spital» vorbei in die Solothurn Innenstadt bis zum «Palais Besenval» und dem «Landhaus», wo sie für die Teilnehmer des Solothurner Literaturfestivals ein willkommenes Fotosujet abgaben. Dann ging es schliesslich mit etwas kräftigerem Beinstoss in der Gegenströmung zurück zum Bootshaus des SRC, wo die Boote mit vereinten Kräften im Nu aufgeladen und festgezurrt wurden. Für einige folgte dann noch ein Nachspiel am Solothurner quai d’amusements mit hervorragendem Wein und Ersatz für die verausgabten Kalorien während den 33 Kilometern. Das Fazit: eine wunderbare Wanderfahrt, in wunderbarer Gesellschaft an einem wunderbaren Tag. Danke an alle, die dazu beigetragen haben.


Edi Strub

Mit idealem Wetter glückte die Ruderregatta in Schmerikon

Bereits zum zwölften Mal organisierte der ROZ (Ruderverband Oberer Zürichsee) am Wochenende vom 4./5. Mai 2024 eine nationale Ruderregatta in Schmerikon. Entgegen den konfusen Wetterprognosen durften sich die Ruderinnen und Ruderer von den 36 angemeldeten Vereinen über perfekte Wettkampfbedingungen erfreuen. Abgesehen von ein paar Tropfen Regen am frühen Sonntagmorgen erfreuten sich die Organisatoren, Teilnehmer und Zuschauer über viel Sonne bei angenehmen Temperaturen, nur wenig Wind und vor allem flachem Wasser. Das Meldeergebnis mit 755 Booten ist akzeptabel, aber nicht berauschend. Jedenfalls sah man am Obersee nur sehr zufriedene Gesichter.

Die Regattastrecke liegt zwischen dem Jachthafen von Meinrad Helbling und der Bucht beim Bahnhof in Schmerikon. Die Strecke misst 2000 Meter und entspricht der olympischen Distanz, doch die Juniorinnen und Junioren der Kategorie U15 rudern nur tausend Meter und die 15/16-Jährigen 1500 Meter.


Für die Organisation einer Regatta braucht es Idealisten

Rudern ist eine Sportart, die im Freien stattfindet und ist deshalb sehr wetterabhängig. Und wenn ein solcher Anlass an einem Ort stattfinden soll, wo Rudersport nicht verwurzelt ist und der nächste Ruderverein zehn Kilometer entfernt liegt, dann wird es nicht einfacher. Weil sich aber Schmerikon und der Obersee gemäss Einschätzung einiger altgedienten ROZ-Mitgliedern geradezu offeriert, wenigstens an einem Wochenende im Jahr den Rudersport anzubieten, mussten in den letzten Jahren einige Hürden gemeistert werden. Dazu braucht es Idealisten, welche auf freiwilliger Basis und für Gotteslohn hinter einem solchen Projekt stehen. Und es braucht die richtigen Partner, welche für Unterstützung sorgen. Im Fall von Schmerikon sind dies die Ortsgemeinde, die politische Gemeinde, der Verkehrsverein, die Schiffswerft Helbling, der Zürcher Kantonalverband für Sport

(ZKS), zahlreiche Zulieferer von Waren und schliesslich Swiss Rowing mit den Schiedsrichtern und Swiss Row Video als enge Partner. Zu den Idealisten gehören auch alle Helfer, welche die - dem ROZ angeschlossenen - Clubs stellen müssen. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön allen Helfern.


Die Jugendlichen fühlen sich wohl in Schmerikon

Die Regatta in Schmerikon ist wie gewohnt äusserst beliebt beim Nachwuchs. Etwa 80% aller Boote wurden von Juniorinnen und Junioren gerudert. Skullboote wie Skiff, Doppelzweier und Doppelvierer sind bei den jungen viel beliebter als Riemenboote wie Zweier-ohne, Vierer-ohne und Achter mit Steuermann. Von den total 158 Rennen wurden nur deren 22 in Riemenbooten gerudert. Für zahlreiche Mädchen und Buben gehört diese Regatta zur Feuertaufe und weil die Regatta vom Start bis ins Ziel vom Ufer gut beobachtet werden kann, zieht es auch viele Angehörige und Laien an den Obersee.


Ein paar verdiente Thalwiler Erfolgsmeldungen

Michel Wälti startete in den frühen Morgenstunden bei der Elite im Skiff und wurde einmal Dritter und einmal Vierter. Cara Pakszies/Gianna Schwyzer scheinen in Topform zu sein. Im Frauen-Doppelzweier besiegte das Duo an beiden Renntagen alle Konkurrentinnen. Zudem gewann Gianna Schwyzer im leichten Skiff zweimal mit grossem Vorsprung. Cara und Gianna starteten zudem mit Head-Coach Giulia Pollini und der Erlenbacher Selina Weibel im Doppelvierer. Auch dieses Rennen wurde gewonnen. Lorin Jacob gehört erst seit diesem Jahr zu den U23-Ruderern und startet im Leichtgewichts-Einer. Er klassierte sich im Mittelfeld. Zusammen mit seinem Bruder Nael Jacob, Vincent Süssli und Aurel Frei – alles U19-Junioren – versuchten sie es im Lgw.-Doppelvierer und müssen etwas Lehrgeld zahlen. 

Im Juniorenbereich waren an beiden Renntagen je neun Boote im Einsatz. Starke Leistungen zeigten Jonas Fröhndrich/Ryan Comiskey mit zwei Siegen im U17- Doppelzweier. Siegreich war Fröhndrich auch im Skiff. Nils Bussmann und Jona Rüegg holten Plätze im Mittelfeld. Bei den Juniorinnen brillierte Beatrice Klose mit zwei souveränen Siegen im U17-Einer. Auch Hadley Prinsloo und Amélie Süssli im U17-Doppelzweier haben mit einem 3. Rang und einem Sieg überzeugt. Die jüngsten Junioren haben in Schmerikon Regattaluft geschnuppert.


Reto Bussmann

Perfekte Ruderbedingungen am Jubiläumsrennen

(Reto Bussmann) Am Sonntag, 17. März 2024 fand zum 30. Mal das vom Ruderclub Thalwil organisierte Langstreckenrennen von Zürich nach Thalwil statt. Die über 300 Teilnehmenden in den 34 gemeldeten Achtern freuten sich über ausgezeichnete Bedingungen auf den 6.5 Kilometern: Der Zürichsee war den ganzen Vormittag flach, es war windstill und die Sonne blitzte immer wieder durch. Noch besser hätte es kaum sein können. Dies haben auch die vielen geladenen Gäste aus den Bereichen Sponsoren, Gönnerverein und Politik genossen. Gemeinsam mit zahlreiche Clubmitgliedern und interessierten Zuschauerinnen und Zuschauer genossen sie den Zieleinlauf live im Bootshaus in Thalwil.

Pünktlich um 09.50 Uhr startete die erste Serie mit 17 Booten bei den Zürcher Bootshäusern. Um 10 Uhr startete die zweite Serie. Der besondere Massenstart der Armada lässt jedes Ruderherz höherschlagen und die Steuerleute müssen sich besonders konzentrieren. Bereits früh setzte sich das Boot auf der Innenbahn etwas ab, gefolgt von einem Junioren-Boot auf Bahn 6. Der ständig in Führung liegende Achter startete unter dem Namen RC Thalwil, es handelte sich um eine Renngemeinschaft des ROZ (Ruderverband Oberer Zürichsee) mit starken jungen Ruderern aus Thalwil, Richterswil, Uster, Küsnacht, Stäfa, Erlenbach und Küsnacht. Das Team zeigte eine beeindruckende Leistung und holte sich in einer Zeit von 22:30 Minuten den Gesamtsieg. Dahinter folgten GC 1 (Junioren U19, 22:51. Min.) und als drittes Boot erreichte der beste Masters-Achter das Ziel. Es war die Mannschaft aus Hessen, die jedes Jahr als Team «Für Pasi» in Gedenken an den verstorbenen Thalwiler Trainer Pascal Ludwig regattiert. Bei den Juniorinnen gewann der Ruderclub Zürich. Das schnellste Mastersboot der Frauen stellte der Rowing Club Bern. Bei den Elite-Frauen gewann – leider ohne Konkurrenzboot – das Team von Blauweiss Basel.

Alle Boote waren mit GPS bestückt, um eine exakte Zeitmessung zu gewährleisten. Für die Streckensicherung war eine Anzahl Motorboote auf dem Wasser unterwegs. Begleitet wurde die Regatta auch von Benno Kälin von Tele Züri und im Zielraum kommentierte der bekannte Radiomann Janne Strebel das Geschehen.

Das Langstreckenrennen Thalwil gegründet hat das Thalwiler Urgestein Hermann Wehrli anfangs der Neunzigerjahre. Letztes Jahr verzeichnete der RCT mit 45 Achtern absoluter Melderekord. Die schnellste je gefahrene Zeit wurde 2011 vom Seeclub Zürich in 19:51 Min. aufgestellt. Der Seeclub Zürich hat mit acht Siegen auch die meisten Erfolge verbucht. 2003 und 2004 startete auch der 24er «Stämpfli-Express», doch interessanterweise konnte dieser lange Kahn nicht gewinnen.

Mit tollen Preisen für die besten Teams wie Übernachtungen in einem Hotel in Klosters, einer Schifffahrt auf einem Partyboot, Eintritten an das Leichtathletik-Meeting in Zürich oder Gutscheinen für Essen oder Bootsmaterial wurden die Ruderinnen und Ruderer verabschiedet.

Das OK-Team um Dörte Jahnk hat einmal mehr einen erfolgreichen Anlass organisiert und bedankt sich bei den zahlreichen Helferinnen und Helfern, allen Teilnehmenden, Funktionären und allen Supportern und Sponsoren. Auf die nächsten 30 Jahre!

Zur vollständigen Resultatliste: Rangliste 2024 und zu allen Bildern vom See und vom Land.

Rangliste:

Offene Klasse

1. RC Thalwil (ROZ: Thalwil, Richterswil, Stäfa, Küsnacht, Erlenbach, Uster) 22:30 Min.

2. RV Neptun Konstanz 1 24:14 Min.

3. Lausanne Sport Aviron 25:14 Min.

Junioren U19

1. Grasshopper Club Zürich 1 22:51 Min.

2. Grasshopper Club Zürich 2 24:17 Min.

3. Club Aviron Vésenaz 25 :00 Min.

Masters Männer

1. Für Pasi (Lahn Deutschland) 23:20 Min.

2. Kaufleuten/RIZ/Grasshoppers 24:22 Min.

3. Belvoir Ruderclub Zürich 24:51 Min.

Elite Frauen

1. RC Blauweiss Basel 28:07 Min.

Juniorinnen U19

1. Ruderclub Zürich 26:05 Min.

2. Seeclub Zürich 3 27:52 Min.

3. ROZ (Erlenbach, Wädenswil, Thalwil) 28:27 Min.

Masters Frauen

1. Rowing Club Bern 27:21 Min.

2. Seeclub Luzern 27:47 Min.

3. Stuttgarter Rudergesellschaft 27:55 Min.

Ferner

8. RC Thalwil 30:55 Min.

Mehr Informationen: www.rcthalwil.ch/langstreckenrennen

Viel gerudert und noch mehr gelacht

Ruder-Exkursion auf den Wohlen-, Bieler-, Neuenburger- und Murtensee im September 2023

 

«Wanderfahrt» - das tönt so nach Rucksack und Bergschuhen. Aber auf dem Perron in Thalwil fand sich die eine Hälfte der Crew allesamt mit Rolltaschen und schon im Rudertenue ein. Die andere Hälfte reiste mit dem RCT-Büssli direkt nach Wohlen. Ich war ja gespannt, was mich erwartet. In meiner ersten vollen Rudersaison durfte ich mit.

 

Die Schwierigkeiten, die sich uns boten, waren jedoch zu Beginn weniger sportlicher als verbindungstechnischer Art. In Bern ging es uns wie von Mani Matter vor 50 Jahren besungen: «Das isch’s Lied vo de Bahnhöf, wo der Zug geng scho abgfahre isch oder nonid isch cho», nur dass wir auf Busse nach Wohlen warteten. Während wir den Netz- und Haltestellenplan konsultierten, ging uns der nächste schon durch die Büsche. Irgendwie langten wir aber dann doch beim RC Wohlen an und wurden aufs Herzlichste begrüsst und bewirtet. Irgendwie kam mir die wunderbare Bootshalle bekannt vor. Déjà-vu? Habe ich wirklich in einem früheren Leben schon gerudert? Irgendeinmal wurde das Rätsel gelüftet. Vor über 20 Jahren war das das Migros-Restaurant an der Expo im Dreiseenland. Passt ja gut als Einstieg in unser Ruderabenteuer.

Dass Reto mit dem Bus nach uns eintrifft, hätten wir nicht erwartet.

 

Als dann alle da waren durften wir bald aufs Wasser. Mit Planung und Disziplin. Oh nein, in Wohlen trägt man keine «Arfele» (für nicht-Berner: einen Arm-voll) Ruder runter zum Wasser. Jede/jeder in jeder Hand ein Ruder. Wow, haben die schöne Boote! Und was für einen akkurat mit drei verschieden farbigen Mikrofasertüchern beflaggten Wäschetrockner! Leider hab ich vergessen, den zu zeichnen. Aber wir waren ja zum Rudern da.

 

Bald legten wir auf drei Boote verteilt Richtung Mühleberg ab. Wir ruderten den ganzen «See» entlang. Wer findet, der Zürisee sei schmal, war noch nie auf dem Wohlensee. Mehrmals fragten wir, ob wir nun auf der Aare oder auf dem See seien. War an sich auch egal. Wir konnten uns kaum satt sehen an der schönen Umgebung. Unsere Gastgeber steuerten uns auch – meist! – elegant durch das viele Seegras, dass die BWK-Seekuh noch nicht gefressen hatte. Unvergesslich, das «Ypsilon» der drei Boote für das Erinnerungsbild vor der Staumauer. Bei der Rückfahrt landete unser Boot dann prompt im Seegras-Teppich. «Ramseiers wei go grase, Ramseiers wie go grase, …. und i ruedere mit!», summte ich. Grööl!

 

Eine kleinere Delegation ruderte dann nach dem Mittagessen noch Richtung Bern, also Richtung Neubrügg. Die Aare ist nur bis dort ruderbar. Der «See» wurde stromaufwärts nochmals schmaler. Ah, jetzt sind wir wirklich auf der Aare. Eine Schlaufe im Flusslauf. Hoppla was kommt denn da? Statt Schilf steht plötzlich eine Art Trabantenstadt am Ufer. «So öppis hei mer am Zürisee au! Das heisst bi üs au so: «Au». Dort hat es ganz ähnlich hässliche Wohnblöcke», meinte ich. Stefan fiel vor Lachen fast aus dem Kahn. Baden gingen wir dann natürlich auch noch. Aber richtig angezogen und total freiwillig.

 

Transfer. Mörigen am Bielersee. Alles erzählen wir hier nicht. Am nächsten Morgen wasserten wir am Bielersee dann unsere eigenen Boote ein: Die Castor, die Aurora und die Bora Bora. Das Abladen war Hollywood-verdächtig: Jede machte irgendwas, einige schossen Fotos. Ich sagte dann zu Stefan: «Das ist Boote-Abladen nach James Dean!». Verdutzter Blick zurück. «Kennst Du den Film nicht? «Denn sie wissen nicht, was sie tun!».

Irgendwie kamen die Boote ins Wasser und die RCT-Crews mehr oder weniger trocken auf die Rollsitze. Herrliche Ausfahrt an der Petersinsel vorbei Richtung Neuenstadt. Dort hatten sie in der Badi – «oui, oui on est ouvert!» - wenig Freude an uns, weil wir eigentlich keinen Kaffee, sondern nur den WC-Schlüssel wollten. Erleichtert ging es dann den Rebbergen entlang Richtung Biel. Nach Neuenstadt (ou bien La Neuveville) und vor Ligerz (ou bien Gléresse) sagte ich in der Aurora: «Jetz rumplets de glii gwaltig!». «He? Wieso? Was isch?» «Jetzt ruedere mir de grad über ä Röstigrabe!» Wir gerieten total aus dem Rhythmus, lachten eine Runde und weiter gings!

 

Mittagessen in Biel. Wir genossen die Sonne und versuchten nicht auf die aufziehenden Wolken und den auffrischenden Wind zu achten. Aber irgendwann war die Vernunft dann doch grösser als das «Savoir vivre». Wir mussten ja gegen den Wester, zum Glück nicht gegen den Joran oder die Bise, zurück nach Mörigen. Wellig war’s trotzdem und – für einmal! – entsprechend konzentriert und ruhig im Boot. Das Auswassern war fast so elegant, wie das Einwassern am Morgen. Pas de details! Schwimmen ging ich dann auch noch - ich war ja schon nass.

Eigentlich hatten wir es am Vortag ja geübt. Aber wir wasserten am nächsten Morgen irgendwie alle nach einem neuen Modell ein. Wir waren ja auch anders auf die Boote verteilt. Jetzt ruderten wir Richtung Vinelzer Bucht, durch den Hafen von Erlach hindurch auf die andere Seite der Chüngeliinsel und weiter Richtung La Neuveville. In die Badi getrauten wir uns zum «Brünzle» nicht mehr. Fanden aber einen besseren Ort, bevor wir durch den Zihl-Kanal Richtung Neuenburgersee und La Tène ruderten. Spannend so einen schmalen Kanal entlang. Prompt kam natürlich ein Kursschiff.

 

«He, du bisch doch Sägler. Was sind das für Seezeiche?», fragt Astrid. An sich sollte man hier nicht rein; Abgrenzung des Naturschutzgebiets. Wir sollten diesen Pricken und Bojen entlang, statt der direkten Linie, nach Richtung Campingplatz Gampelen. «Aber eifach schnäu, es rägnet nümm trochner!».

Gestärkt, getrocknet und gewärmt traten wir nach dem Zmittag die Etappe durch den Broye-Kanal rund um den Wistelacherberg (ou bien «Mont Vully») zum Murtensee an. Lutz steuerte die Aurora wunderbar; er versuchte immer wieder, mir auf der Eins mit irgendwelchen herabhängenden Ästen die Mütze vom Kopf zu holen… Wir waren schnell. Das OK sass aber in den anderen Booten. «Also, Murte isch dört äne!». So ruderten wir weiter, über den See, in den Schilfgürtel, ums Schilfinseli rum und plötzlich winkte Reto auf einem Ponton. Auswassern, fast so wie wir es gewohnt sind.

Murten heisst für mich seit der Kindheit so viel wie «Niidlechueche!». Während sich die Crew im Hotel vor der Reception die Füsse in den Bauch stand, holte ich mal zwei dieser wagenradgrossen Dinger, damit wir den Bauch auch von oben her stopfen konnten. «Mmm, fein!». Ein herrliches Zvieri – vor dem Fondue am Abend. An dem Abend gingen wir nicht hungrig ins Bett!

 

War es das üppige Essen vom Vorabend, der Wein oder doch das Wetter, das uns dann in Murten am Morgen die Boote aufladen statt einwassern liess? Auf jeden Fall war das auch nochmals ein Derby. Wie kommt jetzt dieser Anhänger auf die Kupplung. «Weiss das niemer?» Diesen Hebel muss man doch irgendwie lösen können, dieser Griff ist doch für irgendwas da. Knorz und Gezerre. Es wurde gewerweisst, geübt, probiert, sogar telefoniert! Nach Anweisung von Heiner via Telefon juckte ich dann mal auf die Stange und …. Hallo! Drin war die Kupplung.

Grosses MERCI ans OK (Antonia, Astrid, Daniela, Heiner, Heiko, Stefan T.), MERCI an den Busfahrer (Reto), MERCI an die Mitruderer (Aga, Barbara, Bruno, Lilly, Litsa, Luz, Sandra, Stefan S.), Merci für die Top-Stimmung und das Zusammen-Lachen! Merci für wunderbare Kurzferien!

 

Bernhard Schweizer

Grandioser Ruderclub Thalwil holt vier Schweizermeistertitel

Sehr stolz kehrten die Thalwiler Ruderinnen und Ruderer von den Schweizer Meisterschaften am Rotsee vom 30.6. bis 2.7.2023 zurück an den Zürichsee und liessen sich im Bootshaus an der SM-Feier bejubeln. Der Ruderclub Thalwil belegte in der Gesamtwertung den 7. Schlussrang.

Im Leichtgewichtsrudern räumte der RCT so richtig ab. Angefangen hat die Euphorie am Samstag mit dem Sieg der leichten Frauen im Doppelvierer Elite in Renngemeinschaft mit Reuss Luzern und Lugano. Gleich darauf verpassten die leichten Thalwiler Männer im Doppelvierer den Sieg hauchdünn. Dafür funktionierte es im leichten Zweier-ohne bei den Männern und gleich darauf ebenso in derselben Bootsklasse bei den Frauen mit unerwarteten Erfolgen. Am Sonntag waren die Thalwilerinnen schliesslich die Schnellsten im leichten Doppelzweier und sorgten für den Gewinn des vierten Fanions.

Matthew Wang und Luca Nadig holen das lang ersehnte Fanion bei den Männern

Niemand im Club erwartete eine derart grosse Flut an Erfolgen. Zwar trainierten einerseits Luca Nadig, Matthew Wang, Michel Wälti und Benjamin d’Uscio und andererseits Gianna Schwyzer und Cara Pakszies intensiv und äusserst seriös und liessen sich von der Cheftrainerin Giulia Pollini gute Ratschläge geben. Nach sieben Vizemeistertiteln wollte Matthew Wang endlich eine Goldmedaille an den SM gewinnen – und dies gelang ihm als Schlagmann im leichten Zweier-ohne zusammen mit Luca Nadig. Mit kräftigen Schlägen und einer unermüdlichen Ausdauer hielten die Thalwiler das aufsässige Boot von Belvoir in Schach.

Davor starteten Matthew Wang, Luca Nadig, Michel Wälti und Benjamin d’Uscio im leichten Doppelvierer. Während der ganzen Saison ruderte der Basler Ruderclub mit mehreren Bootslängen voraus, doch auf dem Rotsee klebten die Thalwiler an den Baslern bis ins Ziel. Nach Konsultation des Zielfilmes mussten die Thalwiler zur Kenntnis nehmen, dass die Basler 26 Hundertstelsekunden schneller waren. Der minime Rückstand von etwa 15 Zentimeter bedeuteten eine bittere Enttäuschung.

Nach dritten Plätzen von Wälti/d’Uscio und Wang/Nadig in ihren Vorläufen im leichten Doppelzweier qualifizierten sich beide Boote für den A-Final am Sonntag. Leider war in diesem Rennen die Luft draussen und es resultierten die Plätze 5 und 6 für die Thalwiler.

Gianna Schwyzer und Cara Pakszies sind Serien-Meisterinnen

Nach den Rückzügen von Aline Schwyzer und Ladina Meier vom Leistungssport suchten Gianna Schwyzer und Cara Pakszies zwei geeignete Partnerinnen für eine Renngemeinschaft. In den Personen von Giorgia Pagnamenta von CC Lugano und Laura Villiger von Reuss Luzern fanden sie zwei starke Ruderinnen. Im leichten Elite Doppelvierer deklassierte dieses Quartett die Konkurrenz um mehrere Bootslängen und holte sich den Sieg.

Auch im leichten Zweier-ohne brillierten Cara Pakszies und Gianna Schwyzer mit sechs Sekunden Vorsprung auf Erlenbach. Das Tüpfelchen auf das i setzten die beiden Thalwilerinnen schliesslich am Sonntag im leichten Doppelzweier, in dem sie ihre Kolleginnen vom Vierer (Lugano/Reuss) und Erlenbach knapp in Schach hielten und somit dreifache Schweizer Meisterinnen wurden.

Reed Lucke unter seinem Wert geschlagen

Zusammen mit dem Erlenbacher Felix Locher startete der Thalwiler Reed Lucke im Doppelzweier U19. Den Vorlauf beendeten sie als Zweite. Im Halbfinal verfehlten die Beiden den 3. Rang um zwei Sekunden, was sie in den B-Final brachte. Dort bestätigten sie mit einem Sieg ihr Können und belegten somit den 7. Rang unter 22 Booten. Die gleichaltrigen Andri Sauer, Luca Pagliara, William Widerberg und Lorin Jacob starteten im Vierer-ohne. Als Dritte im Vorlauf qualifizierten sie sich für das A-Finale, wo sich das Quartett mit einigen Bootslängen Rückstand auf dem 6. Platz fand.

Im Achter U19 kämpften am Freitagabend zwei Renngemeinschaften vom ROZ (Ruderverband Oberer Zürichsee) mit Ruderern von Erlenbach, Küsnacht, Thalwil und Uster um Medaillen. Leider verpasste eine ROZ-Rgm. mit den Thalwilern Reed Lucke, William Widerberg und Steuerfrau Ronja Schwyzer die Bronzemedaille um 7 Zehntelsekunden. Die andere ROZ-Rgm. wurde lediglich Siebte.

Andrin Biberstein und Alexander Janes ruderten hervorragend

27 Doppelzweier U17 meldeten sich für eine Teilnahme an der SM, darunter die Thalwiler Biberstein/Janes. Nach einem sicheren Sieg im Vorlauf und einem knapp verfehlten Sieg im Halbfinal galt es am Sonntag Ernst im A-Final. Dort waren nur die Richterswiler etwas schneller als die Thalwiler, doch die Silbermedaille war hochverdient.

Bei den Junioren U17 waren 18 Doppelvierer am Start, darunter zwei Thalwiler Clubmannschaften. Andrin Biberstein, Bill Dalheimer, Jonas Fröhndrich und Alexander Janes im Boot 1 sowie Ryan Comiskey, Aurel Frei, Vincent Süssli und David Siegrist im Boot 2. Thalwil 1 glänzte im Vorlauf mit dem 1. Platz, Thalwil 2 wurde Vierter. In einem spannenden A-Final mit vier Booten innerhalb zwei Sekunden holte Thalwil 1 die Silbermedaille. Thalwil 2 wurde im B-Final guter Dritter.

Im Namen aller Junioren bedankte sich Andrin Biberstein an der SM-Feier bei der Nachwuchs-Trainerin Lara Eichenberger für ihre Unterstützung. Den Erfolg sei vor allem ihr zu verdanken.

Olivia Stalder: Schweizer Meisterin im U17-Doppelvierer

Die kräftige Juniorin U17 Olivia Stalder startete im Skiff gegen 25 junge Frauen. Im Vorlauf verpasste sie den Sieg gegen die Küsnachterin Lena Lindblom nur knapp. Im Halbfinal qualifizierte sie sich mit einem 2. Platz für das A-Finale. Hinter Küsnacht und Lausanne gewann Olivia Stalder die Bronzemedaille. In Renngemeinschaft mit Küsnacht war Stalder auch im Doppelvierer im Einsatz. Mit einem überzeugenden Sieg im Vorlauf meldeten sie ihre Ambitionen auf den Meistertitel an, welchen sie am Sonntag auch sicherstellten. Beatrice Klose, eine zweite Thalwilerin, startete mit Stäfa in Renngemeinschaft und verpasste den Einzug in den Final um weniger als eine Sekunde.

Die Jüngsten schnupperten Rotsee-Luft

Hadley Prinsloo und Amélie Süssli starteten im Doppelzweier U15. Sie schafften es ins B-Finale und wurden gute Zweite. Für die beiden U15-Doppelvierer bei den Buben mit Elliott Schneider, Alexander Klose, Carl Kümmeke, Jona Rüegg und bei den Mädchen mit Amélie Süssli, Alessia Belotti, Hadley Prinsloo und Jona Rüegg war die Meisterschaft nach den Vorläufen zu Ende, doch sie holten sich wichtige Erfahrung für die Zukunft.

Reto Bussmann

Sternfahrt nach Wädenswil am 14.05.2023

Für Sonntag, den 14.05.2023 stand eine Einladung in Richtung Wädi ins Haus. Sie hatten zur jährlichen Sternfahrt aufgerufen und pünktlich um 7 Uhr standen zwölf RCT’ler bereit und waren startklar. Luz übernahm die Bootseinteilung und gegen 07:30 Uhr gings los in Richtung Obersee. Mit zwei Fünfern und einem Zweier stachen wir in See. Ein kurzer Zwischenstopp in Kämpfnach und danach direkt weiter in Richtung Brunch.

                                         

Das Wetter, in diesen Wochen ein sehr Regenreicher und äusserst wechselhafter Zeitgenosse, zeigte sich gnädig. Erst ab 14 Uhr sollte es wohl regnen. So ganz trauten wir dem aber nicht. Gegen 09:30 Uhr erreichten alle drei Boote den Steg, auf dem wir schon erwartet wurden. Die Boote, zügig aus dem Wasser genommen, stellten wir fest, dass wir den Ersten waren. Aber nicht lange, denn kurz danach traf die Ruderdelegation aus Horgen ein. Es folgten weitere Boote und man bat uns, doch schon mal im Clubraum Platz zu nehmen. Kaum im Clubraum eingetroffen, staunten wir nicht schlecht. Ein vorzügliches, abwechslungsreiches und sehr reichhaltiges Buffet stand da. Darüber hinaus eine sehr geschmackvolle, maritime Tischdeko, die das Gesamtbild perfekt ergänzte. Wirklich beeindruckend.



(Teile vom Frühstücks- sowie Kuchenbuffet, denn es gab noch mehr….)

Tja und das Kuchenbuffet auf der Terrasse war auch nicht zu verachten.

 

Man spürte sofort, dass hier insgesamt mit viel Engagement und Liebe zum Detail gearbeitet wurde. Immer mehr Boote trafen ein, der Raum füllte sich praktisch bis auf den letzten Platz. Am Ende waren es vielleicht so circa 70 Personen. Stäfa, Richterswil, Horgen, Thalwil und natürlich die Wädenswiler, vermischten sich und genossen das perfekte Buffet. Bei Speis und Trank freuten wir uns über die tolle Aussicht auf den See und hatten einen super Brunch mit allem was dazugehört. Eine kurze Ansprache seitens des Clubverantwortlichen, Danksagung an die Helfenden und ein tosender Applaus. Ja – es gefiel uns Gästen wirklich sehr gut!

 

Gegen 11 Uhr brachen die Ersten (leider) schon wieder auf. Sie sagten, sie müssten zurück und später noch zu Ihren Müttern Blumen bringen. Ach ja, stimmt ja, es war Muttertag.

 

Wer zuerst kommt, geht als letzter? Die anderen waren schon weg, als wir dann gegen 11:30 Uhr aufbrachen. Wind frischte auf, die Wellen nahmen zu, dazu ein paar Wolken am Himmel und wir entschieden uns ohne Stopp direkt Heim zu rudern. Und da war er wieder, der Wettergott. Auf halber Strecke begrüsste er uns mit Regen und einigen Böen, aber wir kämpften uns wacker zurück Richtung Thalwil, wo wir gegen 13 Uhr eintrafen. Die nicht ganz perfekten Ruder-Bedingungen, sowie die strammen 27 KM Strecke waren zu spüren.                       

 

Trotzdem am Ende nur lachende Gesichter. Alle waren happy. Wir verabschiedeten uns in den Nachmittag und waren uns einig. Wädenswil – das habt Ihr super gemacht und ja wir kommen wieder mal zu Euch, denn es war herrlich. In diesem Sinne «DANKE» und auf bald !

 

Heiko Leyer, Mai 2023                                                              

 

Der Ruderclub Thalwil glänzte in Schmerikon

Der ROZ (Ruderverband Oberer Zürichsee) organisierte in Schmerikon zum elften Mal eine nationale Ruderregatta. Zwar haben dieses Jahr nur 35 Vereine teilgenommen, doch diese können bestätigen, dass sich Schmerikon am Obersee von seiner paradiesischen Seite zeigen kann.

Medaillen für den Ruderclub Thalwil

Gleich 13-mal durften Ruderinnen und Ruderer vom RCT eine Medaille für einen Sieg abholen. Ladies first: Nachdem Amélie Süssli und Hadley Prinsloo am Samstag im Doppelzweier U15 noch Vierte wurden, holten sie am Sonntag im B-Final den Sieg und waren überglücklich. Bei den U17 siegte Olivia Stalder in Rgm. mit Küsnacht im Doppelvierer mit grossem Vorsprung vor der Thalwilerin Beatrice Klose, welche in Rgm. mit Stäfa ruderte. Zur Siegerin gekürt wurde am Sonntag auch Beatrice Klose im Doppelvierer mit Stäfa. Olivia Stalder brillierte derweil im Skiff, den sie am Samstag als Schnellste aller 25 Boote absolvierte. Dasselbe Kunststück wiederholte sie am Sonntag und strahlte über ihr Glück. Bei den leichten Elite-Frauen glänzte Gianna Schwyzer im Einer an beiden Renntagen mit Vorsprung. Zusammen mit Cara Pakszies siegte sie auch im Doppelvierer: am Samstag in Rgm. mit Reuss Luzern und Stäfa, am Sonntag in Rgm. mit Erlenbach. Einzig im Doppelzweier wurden Cara Pakszies und Gianna Schwyzer durch den Basler Ruderclub geschlagen – um zehn Hundertstelsekunden.

Beim männlichen Geschlecht zeigten die U17 unterschiedliche Leistungen. David Siegrist, Nils Bussmann, Aurel Frei und Ryan Comiskey wurden am Samstag im Doppelvierer Zweite, während Alexander Janes, Jonas Fröhndrich, Bill Dalheimer und Andrin Biberstein in einem äusserst knappen Rennen mit dem 3. Platz Vorlieb nehmen mussten. Im Doppelzweier siegte das Duo Dalheimer/Biberstein. In anderen Serien klassierten sich Janes/Fröhndrich als Zweite, Süssli/Comiskey als Dritte und Siegrist/Frei als Vierte. Einen schönen Sieg ruderten Janes / Fröhndrich / Dalheimer / Biberstein im Doppelvierer nach Hause. 9 Hundertstelsekunden retteten sie ins Ziel. Thalwil 2 wurde trotz guter Zeit nur Sechster. Am Sonntag klassierten sich einige Thalwiler Junioren im Doppelzweier im Mittelfeld, während die anderen 15/16-Jährigen in drei verschiedenen ROZ-Renngemeinschaften im Achter im Einsatz standen und vom Basler Ruderclub geschlagen wurden. Die U19-Thalwiler Andri Sauer, Luca Pagliara, William Widerberg und Reed Lucke mussten sich im Vierer-ohne geschlagen geben. Schliesslich waren noch die vier Leichtgewichtsruderer Luca Nadig, Matthew Wang, Michel Wälti und Benjamin d’Uscio im Einsatz. Im leichten Doppelzweier siegten Nadig/Wang vor Basel und d’Uscio/Wälti; am Sonntag hatte dann Basel die Nase vorn. Zusammen holten die Thalwiler einen Sieg im leichten Doppelvierer. Im Zweier-ohne waren Nadig/Wang gegen eine deutsche Renngemeinschaft chancenlos.

Traumhafte Bedingungen an beiden Renntagen, Gewitter während der Nacht

Das Wetter spielte mit, der Ostwind oder die Bise, welche der Regatta manchmal einen Strich durch die Rechnung machten, hielten sich in Grenzen, sodass alle Rennen programmgemäss unter fairen Bedingungen durchgeführt werden konnten. Einzig am Samstagabend fegte ein Gewitter über die Gegend und zerstörte das Zelt vom Samariterverein.

657 Boote aus der ganzen Schweiz und aus dem süddeutschen Raum haben diesen Anlass besucht. Die Mannheimer mussten eine Anfahrt von über vier Stunden in Kauf nehmen. Der Basler Ruderclub startete mit den meisten Booten, doch auch Forward Rowing Club Morges, Rowing Club Bern, Ruderclub Thalwil, Ruderclub Zürich, Seeclub Küsnacht, Seeclub Sempach, Seeclub Sursee, Seeclub Zug und der Seeclub Zürich stellten grosse Mannschaften. Alle Vereine, welche dieses Jahr Schmerikon nicht besuchen wollten, haben definitiv etwas verpasst.

Jugend und Sport wird grossgeschrieben

Schmerikon ist wie gewohnt äusserst beliebt beim Nachwuchs. Etwa 80% aller Boote wurden von Juniorinnen und Junioren gerudert. Das grösste Kontigent stellten die U17 Burschen und die beliebteste Bootsklasse war der Doppelzweier mit 135 Einsätzen. Für viele Mädchen und Buben gehört diese Regatta zur Feuertaufe und deswegen sind auch viele Eltern und Grosseltern als grösste Fans mitgereist, um ihre Schützlinge anzuspornen.

Viele Helfer sind notwendig für einen solchen Anlass

Das Organisationskomitee benötigte zahlreiche Meetings, um diesen Grossanlass auf die Beine zu stellen. Glücklicherweise konnten auch einige jüngere Personen motiviert werden, um das OK zu vervollständigen und das Durchschnittsalter zu senken. Fast zweihundert Helferinnen und Helfer, hauptsächlich aus den dem ROZ angegliederten Rudervereinen, haben sich eingesetzt in den Bereichen Landbau, Streckenbau, Sicherheit, Montage der Pontons, Motorbootfahrer, Siegerehrung, Administration oder an den Startnachen. Der RCT ist im OK gleich mit zwei Personen vertreten: Ruedi Hochstrasser ist zuständig für den Landbau, Reto Bussmann beschäftigt sich im Bereich Finanzen und Presse. Als Helfer stellten sich zudem sehr viele vom RCT zur Verfügung. Vielen Dank!

Der FC Schmerikon führte die Festwirtschaft

Wie in den früheren Jahren hat sich der FC Schmerikon bereit erklärt, eine Festwirtschaft zu führen. Dieses Jahr hatte der FC das Wetterglück auf seiner Seite und verkaufte viele Grilladen, Teigwaren, Pommes Frites und viele Getränke. Die Schmerkner Bevölkerung, die Zuschauerinnen und Zuschauer wie auch die Ruderinnen und Ruderer schätzten es sehr, sich direkt am See bewirten zu lassen. Das OK schätzt auch die grandiose und reibungslose Zusammenarbeit mit den Behörden von Schmerikon. Vertreter der Gemeinde, der Ortsgemeinde und dem Verkehrsverein mischten sich ebenfalls unter die Zuschauer. Der ROZ freut sich, nächstes Jahr die Regatta am 4./5. Mai 2024 durchzuführen.

Reto Bussmann