Ein Regattabesuch in Gent (Belgien) aus anderer Sicht

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Am Freitag, 12. April 2019 trafen sich Fabian Freimann, Ladina Meier, Friederike Brombach, Aline Schwyzer und Reto Bussmann um sechs Uhr im Bootshaus. Die Aufgabe von Fabian und Reto war, den voll beladenen Bootsanhänger von Thalwil nach Gent zu chauffieren. Eine weitere Gruppe mit U23-Ruderern fuhr mit ihrem privaten PW und die von Andreas Brander begleiteten U19-Junioren wählten den Abendflug nach Brüssel. Im Laufe des späteren Nachmittags – wegen Stau rund um Brüssel etwas später als geplant - parkierten wir den Bootsanhänger auf dem Regattagelände des künstlichen Ruderbeckens von Gent. Der 1954 in Betrieb genommene künstliche See, auf flämisch Watersportbaan genannt, wurde für die Europameisterschaften 1955 gebaut. Der See misst 2300 Meter und ist 76 Meter breit. Weil das Ruderbecken nur über fünf Bahnen und über eine nicht abgetrennte Bahn für das Training verfügt, genügt sie heute nicht mehr den FISA-Anforderungen für internationale Grossanlässe. Ein grosser Vorteil bietet das Ruderbecken indes, dass es über einen Fuss- und Veloweg rund um den See verfügt, auf welchem sich während jedem Rennen mehrere velofahrende und schreiende Trainer befinden. Diesen Luxus schätzt auch der Thalwiler Trainer Fabian Freimann um seine Schützlinge zu beobachten und mit ihnen nachher die Rennen von A-Z zu besprechen. 

Die zum 42. Mal durchgeführte «Ghent International Spring Regatta» zieht jedes Jahr viele Ruderinnen und Ruderer aus der ganzen Welt nach Belgien. Dieses Jahr kamen sie aus China, Deutschland, Norwegen, Grossbritannien, Niederlande, Frankreich, Zypern, Gibraltar, Belgien und der Schweiz. Aus der Schweiz allerdings nur die Thalwiler. Die Organisatoren verwechselten im Zielgelände zwar die Schweizer Fahne mit derjenigen von Dänemark, doch ansonsten wurden die Thalwiler sehr herzlich mit einem «Hopp Schwiiz» begrüsst. 

Als Pressechef des RCT war ich an dieser Regatta sehr nah am Team und benutzte die Gelegenheit viele Bilder von den Thalwilern am Start und in Aktion während dem Rennen zu schiessen. Auch lauschte ich gerne, über was sie nach den Rennen zu diskutieren hatten. 

Im Einsatz standen Tobias Schuler/Simon Andermatt sowie Yannic Hostettler/Benjamin d’Uscio im U19 Doppelzweier, Friederike Brombach im U23 Skiff, Martin Arbter/Matthew Wang im U23 Zweier-ohne, Andreas Brander im Elite-Einer, Martin Arbter/Luca Nadig/Livius Schönle/Sam Amstutz im ungesteuerten Elite-Vierer, Aline Schwyzer im leichten Skiff, Elias d’Uscio/Benjamin d’Uscio/Tobias Schuler/Simon Andermatt im U19-Doppelvierer, Arbter/Nadig/Schönle/Amstutz im U23 Vierer-ohne, Brombach/Schwyzer im Frauen-Doppelzweier, Wang/Brander im Männer-Doppelzweier und Yannic Hostettler im U19-Skiff. Diese Formationen ruderten am Samstag und am Sonntag. Obwohl das Wetter im Gegensatz zum miesen Schweizer Wetter recht angenehm und teilweise sonnig war, mussten sich die Ruderinnen und Ruderer mit kühlen Temperaturen und einem steifen Gegenwind auseinandersetzen.

Grossartige Leistungen vollbrachten Martin Arbter/Matthew Wang im Zweier-ohne als Dritte (von zehn Booten), Martin Arbter/Luca Nadig/Livius Schönle/Sam Amstutz im Vierer-ohne als Dritte (von acht), d’Uscio/d’Uscio/Schuler/Andermatt im Doppelvierer als Vierte (von sieben), Wang/Brander im Doppelzweier als Fünfte (von neun), Arbter/Wang im Zweier-ohne als Vierte (von zehn), Aline Schwyzer im leichten Skiff als Dritte von 13 Booten und schliesslich Elias d’Uscio/Benjamin d’Uscio/Tobias Schuler/Simon Andermatt, die sich im U19-Doppelvierer dank 18 Hundertstelsekunden Vorsprung auf ein englisches Boot den dritten Platz sicherten und eine wohlverdiente Medaille abholen durften. Die restlichen Thalwiler Boote klassierten sich in den meisten Fällen im Mittelfeld.    

Schön waren auch die gemeinsamen Nachtessen im historischen Städtchen von Gent. Am Freitag wählten sie ein veganes Restaurant mit leckeren Spezialitäten vom Buffet und am Samstag war ein chinesisches Restaurant mit selbstgemachten Nudeln an der Reihe. Als Fotograf war ich der einzige, der ein weltberühmtes belgisches Bier genoss. Ansonsten wurde nur Mineralwasser getrunken.

Ich kann mir vorstellen, dass ich die Regattierenden vom RCT wieder einmal an einen Wettkampf begleiten werde.

Reto Bussmann

Weitere Informationen siehe http://www.gentsers.be/regatta-2019----English.html